Die Äste werden vom Wagen auf die neue Wieselburg geschichtet

Rückblick: 10. Oberwiler Naturschutzag, am 24. Oktober 2020

03.11.2020

Es war ein Naturschutztag wie aus dem Bilderbuch. Für mich, der schönste Tag des Jahres. Trotz Corona-Regeln haben 22 Personen teilgenommen. So konnten wir einiges erreichen. Wir besammelten uns auf dem Bauernhof der Familie Stebler, in den Gstüden.

Unsere Ziele: Bau einer Hermelinburg, Auslichten, Einarbeiten des Schnittmaterials in die Hecke Hänslisreben und Näherbringen des Naturthemas an die Erwachsenen mittels Vorträgen und Bastelanleitungen an die Kinder

Eine nachhaltige Hermelinpopulation benötigt einen Lebensraum von 50 km², was ca. 7 x 7 km ist. Sie ernähren sich vorzugsweise von Wühlmäusen. Sie sind flink und schlank, weshalb sie einen sehr hohen Energieverbrauch haben. Da sie selber häufig erbeutet werden, benötigen sie im gesamten Lebensraum Kleinstrukturen, die ihnen Deckung bieten. Die Firma Solidago hat im Raum zwischen Therwil, Reinach und Ettingen die Hermeline in einem mehrjährigen Projekt schon erfolgreich gefördert. Zum Glück gibt es auch bei uns, zwar selten aber regelmässig, Sichtungen von Hermelinen. Bitte melden Sie uns, falls sie auch einmal zu den Glücklichen gehören Hermeline zu beobachten. Über das Erweiterungsprojekt erfahren Sie mehr auf der Webseite Solidago.ch

Für die Hermelinburg baute eine Gruppe unter der fachkundigen Anleitung von Andy Schären, die Aufzuchtkammer für die Hermeline und 2 Unterschlupfe für Igel. Die Zugänge, insbesondere zur Hermelin-Aufzuchtkammer, wurden mit Holz für andere Raubtiere versperrt. Für die Hermeline genügt ein Durchgangsdurchmesser von nur 4 cm.

Andy erklärt den Untern Aufbau der Wieeselbur und die Aufzuchtkammer
© Roland Steiner

Andy zeigte nach den ersten Arbeiten allen Teilnehmenden des Naturschutztages den Aufbau dieser Burg (siehe Bild oben) und berichtet über das Erweiterungsprojekt «Förderung des Hermelins (Mustela erminea) im Leimental». Nachdem die gesamte Fläche auf ein Niveau aufgefüllt war, konnte mit dem Aufschichten der Äste begonnen werden. Der fertige Haufen ist ca. 5 auf 4 m und ca 1.5 m hoch. Das Holz wurde der nahegelegenen Hecke „Hänslisreben“ entnommen.
Die Hecke Hänslisreben hat eine Nachbearbeitung erfahren. Nachdem sie im Frühjahr ausgelichtet wurde, drohten schnellwachsende Pflanzen wie Salweide und Feldahorn, die wertvollen beerentragenden Dornenbüsche schon wieder zu überragen und zu erdrücken. Stefan Toth leitete uns bei der erneuten Durchforstung an und baute mit uns zusätzliche Kleinstrukturen aus dem Schnittmaterial in der Hecke ein.

Die Hecke Hänslisreben wird nachbearbeitet und es werden Kleinstrukturen eingebaut
© Roland Steiner

Unter der Leitung von Denise Brönnimann (ebenfalls Solidago) wurde auf der südexponierten Seite der Hecke eine frostsichere Steinstruktur für die Zauneidechse und andere Kleintiere eingebaut.

Zur Mittagszeit servierte uns Marianne die selbstgemachten köstlichen Brötli-Sandwiches mit frischen Rüebli und saftige Äpfel von der Kuenze-Matte. Danach gab es 2 selbstgemachte Cakes zum Dessert.

Wir geniessen das herrliche Wetter bei einem köstlichen Mittagessen

Für die Kinder war ein ausgestopftes Hermelin ausgestellt. Während die Grossen am „schaffen“ waren, konnten die Kleinen Ansichtskarten mit Herbstlaub und Sand basteln. Trotz den Distanzregeln kam so manches interessante Gespräch zustande. Nach dem Aufräumen, gingen wir alle mit grosser Befriedigung nach Hause.

Ich möchte im Namen der Gemeinde und des Natur- und Vogelschutzvereines, der Familie Stebler, der Firma Solidago und all den fleissigen Helferinnen und Helfern für den gelungenen Natureinsatz und das schöne Erlebnis, ganz herzlich danken.

Roland Steiner