Neu angelegtes Waldbiotop beim Hüslimattschulhaus

Beim Hüslimatt-Schulhaus

Es ist nicht klar welche der hier angesiedelten Pflanzen sich halten und vermehren können. Dies hängt von verschiedenen Standorteigenschaften ab.
Zu nennen sind Licht und Schatten, Wasserverfügbarkeit und die Art des Bodens. Schatten spendet eine Amerikanische Eiche. Den Boden versuchen wir mit kompostiertem Holzhäcksel und Laub, einem gewachsenen Waldboden anzugleichen. Bei der Pflanzung haben wir versucht jeweils der Art entsprechend den geeignetsten Standort zu wählen. Es gibt auch ziemlich sonnige Standorte, wie an einem Waldrand. Mit der Zeit werden die Pflanzen durch Vermehrung noch geeignetere Standorte besiedeln. Hierfür müssen die verblühten Samenstände unbedingt stehen gelassen werden. Natürlich kann man bei dieser Selbstorganisation der Standorte auch vorsichtig helfend eingreifen. Die hier vorgenommene Auswahl von geeigneten Pflanzen ist nicht vollständig. Es gibt aber auch Pflanzen, bei denen Vorsicht geboten ist, da sie sehr konkurenzstark sind und die anderen Pflanzen verdrängen. Zu nennen sind zum Beispiel der Bärlauch oder der Giersch, beide beliebt in der Küche, aber wie gesagt, Vorsicht im Garten!
Falls Sie vor haben in Ihrem Umfeld Waldpflanzen anzusiedeln, können wir Sie gerne beraten.

Samenstände von Weidenröschen und wilder Möhre   © Roland Steiner
Samenstände von Weidenröschen und wilder Möhre   © Roland Steiner

In unserer Umgebung gibt es bemerkenswerte Naturlanschaften mit lichtem Eichen-Mischwald. 
Rotläuble und Heiternwald in der trockensten Zone der Rheinebene beherbergen eine aussergewöhnliche Pflanzenvielfalt. Nebst Diptam und besonderen Orchideenarten finden wir dort das für unsere Region einzigartige Vorkommen des Frühlings-Adonisröschens. Ein Besuch lohnt sich im Mai. Die Wegbeschreibung findet sich im Buch: Die Pflanzenwelt der Region Basel (19 Exkursionen), Christoph Merian Verlag.
   

Diptam
Diptam, © Roland Steiner
 
Frühlings-Adonisröschen
Frühlings-Adonisröschen, © Roland Steiner

Einfacher zu erreichen sind die Naturschutzgebiete bei Leymen rund um die Landskron (https://www.wwf-bs.ch/ausfluege-in-die-natur/laufental-leimental/landskron-f). Hier finden sich Trockenwiesen, Eichenwälder, Felsbiotope, Blaugrasrasen, Streuobstwiesen und Rebberge. Seit einigen Jahren wird hier der Vergandung dieser Kulturlandschaften durch umsichtige Pflege Einhalt geboten und auch rückgängig gemacht. So findet sich hier wieder eine grosse Vielfalt an Orchideen und anderen seltenen Pflanzen wie der Ackerwachtelweizen, die Golddistel, Blauer Acker-Gauchheil, Venus-Frauenspiegel oder die Bergaster. Es kommen dort 5 Platterbsenarten vor. Es wird auch versucht bei uns ausgestorbene Pflanzen, wie den deutsche Enzian, wieder anzusiedeln.

Ackerwachtelweizen
Ackerwachtelweizen, © Roland Steiner

In Aussichtsreicher Lage oberhalb Flüh liegt das südwestexponierte Hofstetter Chöpfli. Ein südlich anmutender Flaumeichenwald erstreckt sich entlang der Felsenkante (Die Pflanzenwelt der Region Basel (19 Exkursionen), Christoph Merian Verlag). Es ist ein kleines botanisches Juwel. Hier treffen Sich Eiszeitrelikte mit submediteranen Arten. Charakteristische Arten im Wald sind Rauhaariges Veilchen, Bergtäschelkraut, Echtes Salomonssiegel, Immenblat und Schwalbenwurz. Im Krautsaum gibt es Hirschwurtz, Sichelblättriges Hasenohr, Ästige Graslilie und Pfirsichblättrige Glockenblume. in dem anschliesenden Felstreppenrasen gibt es Blaugras, niedrige Segge, Gemeines Sonnenröschen, Hufeisen Klee, Gemeine Kugelblume, Berggamander und Hügelwaldmeister. Bei den Insekten sind verschiedene Bockkäfer zu nennen, zudem kommt der Blaue Eichenzipfelfalter und der Eichenkarmin vor. Charaktervogel ist der Eichenlaubsänger, dessen weicher Triller im Frühjahr oft zu hören ist.

 

Plakat, Waldbiotop im Siedlungsraum